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Passende Lösungen für Großbauprojekten Wasseraufbereitung bei Großbaustellen und beim Tunnelbau

Auf Großbaustellen wie beispielsweise dem Tunnelbau und bei der Grundwassersanierung fallen große Mengen Schmutzwasser an. Hierfür bieten wir vor allem mit dem Schrägklärer eine kompakte und platzsparende Möglichkeit, um das Wasser vor Ort aufzubereiten.

Tunnelbau
Beim Bau von Tunneln ist damit zu rechnen, dass grundwasserführende Schichten an- oder durchbohrt werden. Das anfallende Wasser ist i.d.R. mit Bohrabrieb stark verschmutzt. Eine Einleitung in den Vorfluter kann so nicht stattfinden. Außerdem ist damit zu rechnen, dass bei einem Maschinenschaden Hydrauliköl ins Wasser gelangen kann. Mit unserem Schrägklärer kann das Wasser so behandelt werden, dass es in den Vorfluter eingeleitet werden kann. Es werden nicht nur die Feststoffe abgeschieden sondern auch die Öle aufkonzentriert. Diese können von der Oberfläche abgesaugt und aufbereitet werden. Während des Tunnelvortriebs werden gleichzeitig die Tunnelwände ausbetoniert. Der Beton wird außerhalb des Tunnels hergestellt und über lange Rohrleitungen zu den Verarbeitungsstellen gepumpt. Bei Störungen im Vortrieb müssen die gesamten Leitungen gespült werden. Der Beton wird mit dem Wasser ausgeschwemmt, die einzelnen Fraktionen abgeschieden und übrig bleibt ein zementhaltiges Wasser. Diese Zementpartikel können mittels Schrägklärer abgeschieden werden. Die einzelnen Fraktionen können dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder verwendet werden. Damit werden nicht nur die Rohstoffe eingespart und die Fertigungsanlagen geschützt (Fertigungsoptimierung, verminderter Aufwand für Reinigung und Wartung) sondern auch die Umwelt entlastet (Einleitung in den Vorfluter).

Grundwassersanierung
Im Zuge einer Grundwassersanierung wird das kontaminierte Grundwasser abgepumpt und chemisch – physikalisch über Fällungs- und Flockungsstufen behandelt. Dadurch fällen die gelösten Schadstoffe aus und können dann z.B. durch Sedimentation in einem Schrägklärer abgeschieden werden.

Bodenwäsche
Insbesondere bei alten Industriestandorten sind oft Kohlenwasserstoffe, Teere und andere Giftstoffe im Boden vorhanden. Diese kontaminierten Böden werden aufwändig aufbereitet und in diesem Zuge große Mengen an Waschwasser benötigt. Hierfür bieten entsprechende Lösungen zur Aufbereitung und Kreislaufführung des Waschwassers. 

Pilotanlagen von Leiblein

Unsere Produkte stehen Ihnen als Mietgeräte zur Durchführung von Pilotversuchen zur Verfügung. Aufgrund unseres umfangreichen Mietparks können wir Ihnen individuell für Ihre Aufgabenstellung komplette Testanlagen zusammenstellen.

Vielfältige Anwendungen Referenzen bei Großbaustellen und beim Tunnelbau

Behandlungsanlage für Abwasser aus dem Tunnelbau
Das Projekt

Mit der AlpTransit Gotthard entsteht eine zukunftsorientierte Flachbahn durch die Alpen. Der Basistunnel am Gotthard - künftig mit 57 km der längste Tunnel der Welt - ist das Herzstück der neuen Bahnverbindung. Die Pionierleistung des 21. Jahrhunderts wird zu einer markanten Verbesserung der Reise- und Transportmöglichkeiten in Europa führen. Zusammen mit ihren ARGE-Partnern Arnold AG und Aggregat AG (Flüelen) hat die AWATEC AG den Auftrag für das Los 106 - Abwasserbehandlung Erstfeld - erhalten. Der Auftrag umfasst im Wesentlichen den Bau und Betrieb einer Behandlungsanlage für Abwasser aus dem Tunnelbau von 50-150 l/s. In dieser Behandlungsanlage sind Schrägklärer der Leiblein GmbH integriert.

Impressionen
Funktionsbeschreibung

Nach Zugabe und gleichmäßiger Einmischung eines Flockungshilfsmittel in der Zuleitung gelangt das Abwasser in Schrägklärer. Diese Bauwerke erfüllen gleichzeitig zwei Aufgaben. Freie und feinverteilte, dispergierte Öle werden im Koaleszenzverfahren an Lamellenpaketen gesammelt und steigen in Tropfenform an die Oberfläche, von wo sie mit Hilfe von Saugskimmern abgezogen und zur Entsorgung gefasst werden. Die eingetragenen Trübstoffe, die durch Kolmation, das heißt die Verfüllung der Gewässersohle und einer Verschiebung des Licht- und Temperaturklimas des Oberflächengewässers das Ökosystem belastet, werden mit Hilfe des Flockungshilfsmittels koaguliert, an den Lamellenpaketen vom Weiterfließen zurückgehalten und sinken als Makroflocken zu Boden. Der auf diese Weise anfallende Schlamm wird niveaugesteuert abgepumpt, entwässert und zur Deponierung beziehungsweise weitergehenden Behandlung gelagert.

Während der Bauphase des Abschnitts Erstfeld wird das unverschmutzte Bergwasser, das aus dem umgebenden Fels in die Tunnelröhren eingetragen wird, und das für die Arbeiten im Tunnelinnenraum benötigte Prozesswasser in einer Rigole gefasst und als Mischwasser der Wasserbehandlungsanlage zugeführt. Nach der Übergabe vom Tunnelunternehmen erfolgt eine Vorreinigung in einem Trennbauwerk, das primär zur Regulierung und Verteilung der anfallenden Wasserströme dient, überdies auch Kies, Sand und gröbere Feststoffe separiert.

Im nächsten Schritt wird das anfallende Wasser, das durch die Betonarbeiten einen erhöhten pH-Wert aufweist, mit Kohlendioxid neutralisiert. Dieses Verfahren bietet gegenüber einer Neutralisation mit Mineralsäure Vorteile im Hinblick auf Umweltbelastung und Arbeitssicherheit: eine Übersäuerung oder Aufsalzung (Eutrophierung) des Abwassers ist ausgeschlossen und eine wesentlich einfachere Handhabung gegenüber giftiger und korrosiver Mineralsäure ist gegeben. Aufgrund der Neutralisation ausfallender Kalk wird in nachfolgenden Becken sedimentiert.

Die Startröhren der Tunnelbohrmaschinen und die Querschläge zwischen den Hauptröhren werden im Sprengvortrieb aufgefahren. Sprengstoffrückstände und der Niederschlag der Sprengstoffschäden führen zu einer Anreicherung des Tunnelwassers mit Stickstoffverbindungen insbesondere Nitrit und Ammonium. Deren Behandlung erfolgt durch Zugabe von Natriumhypochlorid und Filterung über Aktivkohle. Absorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX) werden bei Überschreitung der zulässigen Grenzwerte ebenfalls an Aktivkohle gebunden und auf diese Weise abfiltriert.

Um ausreichende Reservekapazität sicherzustellen, wird ab einer Abwassermenge von 50 l/s eine weitere Anlagenerweiterung ausgelöst, so dass eine stetige Durchflussleitung von 150 l/s behandelt werden kann. Starke Wassereinbrüche können in zwei 1000 m³ fassende Rückhaltebecken aufgefangen und gespeichert werden. Selbst für den Fall, dass dieses Rückhaltevolumen nicht ausreicht, ist mit einer Notflockung und -neutralisation mit Schwefelsäure eine Umweltgefährdung praktisch ausgeschlossen.

Prozesswasseraufbereitung und Grundwassersanierung Leiblein Produkte für Großbaustellen